Neue Forschungen zeigen, dass die geistige Fitness im Alter weniger durch genetische Veranlagung und mehr durch bestimmte Lebensweisen beeinflusst wird. Menschen, die als „Superager“ bezeichnet werden, zeigen bemerkenswerte geistige Fähigkeiten bis ins hohe Alter und widerlegen die weitverbreitete Annahme, dass der geistige Abbau im Alter unvermeidlich sei. Superager, Menschen über 80 mit einer erstaunlich robusten geistigen Leistungsfähigkeit, besitzen Hirnstrukturen, die sie vor typischen Alterserscheinungen schützen. Bereiche wie der Hippocampus und der entorhinale Cortex – Zentren des Gedächtnisses – sind bei ihnen bemerkenswert stark ausgeprägt, während sie nur wenige Anzeichen jener Ablagerungen zeigen, die normalerweise mit kognitiven Erkrankungen wie Alzheimer assoziiert sind.
Aber worin liegt ihr Geheimnis? Studien legen nahe, dass es weniger mit Glück und genetischer Veranlagung zu tun hat, sondern vielmehr auf einen bewussten Lebensstil zurückzuführen ist. Faktoren wie ein stabiler Blutdruck, körperliche Aktivität, soziale Verbundenheit und eine gesunde psychische Verfassung tragen zur geistigen Gesundheit bei. Superager leben vor, dass Altern nicht zwangsläufig mit einem Verlust geistiger Fähigkeiten einhergehen muss. Sie zeigen, dass es vielmehr möglich ist, mit der richtigen Einstellung und einem aktiven Lebensstil auch im hohen Alter geistig fit und wach zu bleiben. Die Forschung steckt noch in den Anfängen, doch sie vermittelt eine hoffnungsvolle Botschaft: Wer geistig jung bleiben möchte, sollte sich nicht auf das Alter konzentrieren, sondern auf ein aktives, sozial eingebundenes Leben.
Superager stehen als Symbol für ein neues Verständnis des Alterns. Sie zeigen, dass das Alter nicht zwingend mit einem geistigen Abbau verbunden sein muss, sondern auch eine Zeit voller neuer Möglichkeiten darstellen kann. Ein aktives, verbundenes und gesundheitsbewusstes Leben ist der Schlüssel, um auch im hohen Alter geistig fit zu bleiben und das Leben voll auszuschöpfen.