Rund um die Prostata, das männliche Geschlechtsorgan, das zwischen Harnblase und Beckenboden liegt und eine zentrale Rolle in der Samenproduktion spielt, gibt es viele Mythen. Gerade im fortschreitenden Alter wird die Prostata für Männer ein zunehmend wichtiges Thema, insbesondere da Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern darstellt. Hier sind fünf verbreitete Mythen über die Prostata und die tatsächlichen Fakten dahinter:
1. Mythos: Fahrradfahren verursacht Prostatakrebs
Eine weit verbreitete Annahme ist, dass das Sitzen auf einem Fahrradsattel das Risiko für Prostatakrebs erhöhen könnte. Wissenschaftliche Studien belegen jedoch, dass es keinen Zusammenhang zwischen intensivem Radfahren und der Entstehung von Prostatakrebs gibt. Zwar kann ein falscher Fahrradsattel Druck auf den Dammbereich ausüben und kurzfristig zu erhöhten PSA-Werten (prostataspezifisches Antigen) führen, was in der Krebsvorsorge Verwirrung stiften kann, dies hat jedoch nichts mit Krebsbildung zu tun. Im Gegenteil, regelmäßiges Radfahren verbessert die allgemeine Gesundheit und senkt das Risiko für Übergewicht, was wiederum das Krebsrisiko reduzieren kann.
2. Mythos: Prostataprobleme betreffen nur ältere Männer
Prostataveränderungen beginnen häufig bereits im Alter von 30 bis 40 Jahren, auch wenn Beschwerden oftmals erst später auftreten. Neben gutartigen Vergrößerungen können auch jüngere Männer unter Prostataerkrankungen wie Entzündungen leiden, die sich durch Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen oder Blut im Urin äußern können. Solche Beschwerden sollten immer ärztlich abgeklärt werden.
3. Mythos: Prostatakrebs lässt sich nicht vorbeugen
Obwohl genetische Faktoren eine Rolle spielen, können Lebensstilfaktoren das Risiko für Prostatakrebs beeinflussen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß sowie der Verzicht auf rotes Fleisch und gesättigte Fette können die Prostatagesundheit fördern. Auch regelmäßige Bewegung, Gewichtskontrolle, der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum sowie Safer Sex zur Vermeidung von Geschlechtskrankheiten wirken sich positiv aus.
4. Mythos: Es gibt nur eine Behandlungsmethode für Prostatakrebs
Die Behandlungsmöglichkeiten bei Prostatakrebs sind vielfältig und hängen vom Stadium der Erkrankung sowie dem Gesundheitszustand des Patienten ab. Früh erkannter Krebs kann in vielen Fällen gut behandelt werden, und es stehen Operationen, Strahlentherapie, Chemotherapie und Hormontherapie zur Verfügung. Bei langsam wachsenden Tumoren wird manchmal zunächst nur beobachtet, anstatt sofort zu behandeln.
5. Mythos: Natürliche Heilmittel helfen immer der Prostata
Es gibt keine universellen pflanzlichen Mittel, die die Prostatagesundheit garantieren. Zwar haben einige pflanzliche Stoffe wie Sägepalmenfrüchte in Studien nachgewiesene Wirkungen bei einer gutartigen Prostatavergrößerung gezeigt, doch pauschale Empfehlungen für Nahrungsergänzungsmittel gibt es nicht. Wichtig ist, bei bestehenden Erkrankungen ärztliche Beratung in Anspruch zu nehmen.
Fazit: Die Prostatagesundheit hängt von vielen Faktoren ab. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, ein gesunder Lebensstil und fundierte medizinische Beratung sind entscheidend, um das Risiko für Erkrankungen zu minimieren.