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Haarausfall verstehen: Gründe und Wege zur Linderung

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Haare sind für viele Menschen weit mehr als nur ein natürlicher Schutz des Kopfes – sie stehen für Attraktivität, Jugend und Gesundheit. Umso belastender ist es, wenn die Haare plötzlich dünner werden oder sich ganze Haarbüschel lösen. Doch bevor man aktiv wird, lohnt es sich, die Ursachen zu verstehen. Denn nur wer den Grund für den Haarausfall kennt, kann gezielt gegensteuern.

Mögliche Ursachen für Haarausfall

Nicht immer liegt der Grund für Haarausfall in der Genetik. Zwar spielt die Vererbung bei bestimmten Formen wie dem sogenannten erblich bedingten Haarausfall (androgenetische Alopezie) eine zentrale Rolle, doch auch äußere und innere Einflüsse können eine Rolle spielen.

Hormonelle Veränderungen: Besonders in bestimmten Lebensphasen – etwa nach einer Schwangerschaft, in den Wechseljahren oder bei Schilddrüsenerkrankungen – gerät das hormonelle Gleichgewicht durcheinander. Die Folge: das Haar reagiert empfindlich, es kommt zu einem vermehrten Ausfall.

Nährstoffmangel: Eisen, Zink, Biotin oder bestimmte Vitamine sind entscheidend für das Haarwachstum. Ein Mangel an diesen Stoffen kann die Haarwurzeln schwächen, wodurch es vermehrt zu Haarausfall kommen kann.

Stress und psychische Belastung: Anhaltender Stress oder starke seelische Belastungen schlagen nicht nur aufs Gemüt, sondern können sich auch direkt auf den Haarzyklus auswirken. Betroffene bemerken oft Wochen nach einer belastenden Phase einen plötzlichen Haarverlust.

Medikamente und Krankheiten: Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, Infektionen oder chronische Erkrankungen wie Diabetes können als Auslöser infrage kommen.

Falsche Pflege oder mechanische Reize: Häufiges Färben, Hitzeeinwirkung durch Glätteisen oder zu straffe Frisuren setzen dem Haar zu. Auch aggressive Shampoos oder eine unausgewogene Pflegeroutine können die Kopfhaut reizen und das Haar schwächen.

Arten von Haarausfall

Je nach Ursache und Verlauf unterscheidet man mehrere Formen:

  • Erblich bedingter Haarausfall beginnt oft schleichend und zeigt sich bei Männern meist durch zurückweichende Haarlinien oder eine Tonsur. Bei Frauen äußert er sich oft durch eine allgemeine Ausdünnung.
  • Diffuser Haarausfall tritt gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt auf und hat meist hormonelle, stressbedingte oder ernährungsbedingte Auslöser.
  • Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata) zeigt sich durch plötzlich auftretende, runde, kahle Stellen. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, vermutet wird ein Zusammenhang mit autoimmunen Reaktionen.
  • Narbenbildender Haarausfall ist seltener, aber besonders ernst. Er entsteht durch Entzündungen oder Hautkrankheiten und kann das Haarwachstum dauerhaft schädigen.

Was man selbst tun kann

Bei den ersten Anzeichen von Haarausfall lohnt sich ein bewusster Blick auf Lebensstil und Pflegegewohnheiten. Oft lässt sich bereits durch kleine Veränderungen eine spürbare Verbesserung erzielen.

  • Gesunde Ernährung: Wer auf eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung achtet, schafft eine wichtige Grundlage für kräftiges Haar.
  • Stressreduktion: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder regelmäßige Bewegung können helfen, die innere Balance zu finden.
  • Schonende Haarpflege: Milde Shampoos, lufttrocknen statt föhnen, sanftes Bürsten und das Vermeiden aggressiver Behandlungen schonen Haar und Kopfhaut.
  • Regelmäßige Kopfhautpflege: Massagen regen die Durchblutung an und können das Haarwachstum begünstigen.

Wann sollte man ärztlichen Rat suchen?

Hält der Haarausfall über mehrere Wochen an oder schreitet deutlich voran, ist es ratsam, medizinischen Rat einzuholen. Ein Hautarzt oder eine spezialisierte Fachperson kann durch gezielte Untersuchungen (z. B. Blutbild, Trichogramm, Haarwurzelanalyse) den Ursachen auf den Grund gehen und passende Maßnahmen empfehlen. Auch wenn der Haarausfall plötzlich oder in ungewöhnlichen Mustern auftritt, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll.